Kandelmarsch 2023 – 101 Jahre Tradition

Am 28. Juli 2023 fand für viele Absolventen der Hochschule Esslingen sowie deren Freunde und Familien der sehnlichst erwartete Studienabschluss und der damit traditionell verbundene Kandelmarsch statt. Für viele Esslinger eine schöne Tradition und ein kultureller Höhepunkt Esslingens, für die Absolventen der Hochschule Esslingen der mal mehr, mal weniger verdiente Abschluss des Studiums, wie unser Master-Absolvent BB Knack bei seiner launigen Festrede an die Absolventen augenzwinkernd anmerkte. Er würdigte den familiären Umgang, den die Studierenden an ihrer Esslinger Hochschule miteinander pflegen. Es sei einfach etwas anderes als die Anonymität, die große Universitäten oder Hochschulen mit sich bringen, weil man die komplette Hochschule, die Menschen aus der Verwaltung, die Professoren und auch das Mensateam persönlich kenne.
Offensichtlich lag er damit nicht falsch, denn für große Begeisterung sorgten an dieser Stelle seiner Rede plötzlich vier einheitlich kostümierte Mitarbeiterinnen der Hochschul-Mensa, die vor dem Rednerpult ein Plakat mit dem Spruch entrollten: „Knack du bist der Beste“
Statt dem preisgekrönten großen Abfuhrwagen beim letztjährigen Jubiläums-Kandelmarsch war der Wagen der Staufia diesmal eine Nummer kleiner, weil sich diesmal nur die beiden BB BB Knack und Ginderella über ihren erfolgreichen Studien-Abschluss freuen durften.
Auch die Zahl der am Kandelmarsch teilnehmenden Absolventen war im Vergleich zum letzten Jahr diesmal übersichtlicher, dafür hatte der Wettergott aber zumindest während der Hauptveranstaltung ein Einsehen. Letztes Jahr hatte es ja in Strömen gegossen, als wir unsere 13 Kandidaten verabschiedeten. Bedingt durch die vorangegangene Corona-Pause waren damals zum 100ten Kandelmarsch-Jubiläum nämlich die Absolventen der Jahrgänge 2020 bis 2022 gemeinsam angetreten.

Der Kandelmarsch entstand vor nunmehr 101 Jahren. Nach einer feuchtfröhlichen Kneipe im damaligen Kneip-Lokal der Verbindung Staufia, der Zollberg-Wirtschaft überredete unser Bundesbruder Emil Herdter v. Schuss gegen 1 Uhr nachts seine 14 Staufen, nun nicht nach Hause zu gehen, sondern ihn den Zollberg hinauf auf´s Gütle seines Onkels zu begleiten, um eine 10 m lange, etwa 30-sprossige Leiter vom Baumgrundstück abzuholen und diese die Stadt hinunter in die Heugasse zu tragen. Zehn Studenten nahmen die Leiter auf die Schulter, drei Mann marschierten im Gleichschritt voraus. Die beiden letzten ließen als Schlusslichter die Hemden aus der Hose hängen, um etwaige, damals noch seltene Autofahrer auf den nächtlichen Transport aufmerksam zu machen. Ab der engen Pliensaubrücke gab es ein Problem. Ein strenger Gesetzeshüter forderte, den Gehweg zu benutzen, in der Pliensaustraße und auf der inneren Brücke verlangte ein anderer dann, runter vom Bürgersteig!“ Damit war bei den gesetzestreuen Staufen der Kandelmarsch geboren: ein Fuß oben auf dem Bürgersteig, ein Fuß unten auf der Straße.

Autor: Remis

 

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