Faszination Wale – und ihre immense Bedeutung für das Ökosystem Meer

Ein junges Pottwalweibchen spielt mit Seetang

Am 18.04.2023 hielt BB Sprout ihren Burschenvortrag und informierte die anwesenden BBBB über die faszinierenden Lebewesen, die unsere Ozeane im Gleichgewicht halten.
Wale gliedern sich in die Unterordnungen Zahn- und Bartenwale. Zahnwale haben Zähne und müssen jedes Beutetier mühevoll erjagen. Sie besitzen ein hochentwickeltes Sonar und jagen mit ausgefeilten Methoden. Die Mitglieder dieser Unterordnung sind eher klein bis mittelgroß. Die Ausnahme hiervon ist der Pottwal, der einzige Zahnwal, der zu den Großwalen zählt. Bartenwale besitzen dagegen keine Zähne, sondern große Barten aus Keratin, die ihnen in mehreren Reihen vom Oberkiefer herabhängen. Mit diesen Barten können sie große Mengen an Nahrung einfach aus dem Wasser herausfiltern, da kleine Fische oder Krill an der rauen Oberfläche hängen bleiben.
Wir erfuhren ausführlich alles, was es über Wale und ihre Verhaltensweisen zu wissen gibt. Im Detail nachzulesen im nächsten Staufenkurier.
Von besonderem aktuellen Interesse ist, dass Wale auch eine immense Bedeutung für das Ökosystem Meer haben, was im Burschenvortrag ebenfalls sehr genau beleuchtet wurde:.

Eine Familie Schwertwale auf der Jagd. Unten schwimmt eine Mutter mit ihrem Kal

Wale erhalten die Artenvielfalt in den Meeren. Die Schwertwale an der Spitze der Nahrungskette dezimieren die mittelstarken Jäger im Meer und verhindern somit, dass diese Gruppe zu stark wird und schützt somit die pflanzenfressenden Arten im Meer. Doch auch durch einen anderen Umstand wirken Wale fördernd auf die Artenvielfalt. Sie jagen meist in der Tiefe und tauchen zum Atmen wieder an die Wasseroberfläche. Dabei bringen sie Nahrung und sauerstoffreiches Wasser in die tieferen Schichten und wichtige Mineralien durch ihren Kot an die Oberfläche. Walkot enthält wichtige Nährstoffe wie Eisen, Stickstoff oder Phosphor, die an der Wasseroberfläche sonst eher Mangelware sind. Ihr Kot wirkt sozusagen als Dünger für das Phytoplankton, das den Grundbaustein der marinen Nahrungskette legt. Vom Phytoplankton ernährt sich das Zooplankton, wovon sich Fische ernähren, die wiederum von Räubern gefressen werden. Das bedeutet, wenn es mehr Wale gibt, gibt es mehr Walkot, welcher für mehr Phytoplankton sorgt und am Ende gibt es mehr Fressen für alle Arten. Wichtig dabei ist, dass Wale eine positive Nahrungsbilanz erzeugen. Das bedeutet, sie ermöglichen durch ihren Kot mehr Algenwachstum, als es bräuchte, um die Menge Krill zu ernähren, die sie fressen. Es handelt sich bei Walen also um eine Schlüsselspezies, die das marine Ökosystem aufrechterhält. Die Düngung des Phytoplanktons hat auch eine sehr gute CO2-Bilanz, da es Photosynthese betreibt. Das Phytoplankton bindet dabei so viel CO2 und setzt so viel Sauerstoff frei, wie alle Wälder der Erde zusammen. Auch die Wale selbst sorgen für eine sichere Endlagerung von Kohlenstoff. Wenn ein Wal stirbt, sinkt er auf den Meeresgrund und in ihm so viel CO2 wie in tausenden Bäumen gespeichert ist. Dort ist es sicher verwahrt und bietet zahlreichen Tieren Nahrung. Wir sollten die Wale aufgrund dieser vielfältigen positiven Einflüsse also wirklich schützen, wenn wir die Vielfalt in unseren Ozeanen erhalten wollen.

Dies ist ein Ausschnitt aus dem Burschenvortag von BB Sprout b

 

 

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