Versinkt die Welt im Plastik und was habe ich damit zu tun?
BB Joana machte uns bei ihrem Burschen-Vortrag auf ein Umwelt-Problem aufmerksam, dass im medialen Alltag oft zu kurz kommt.
Meerestiere, die sich in Fischernetzen verfangen, weiße Sandstrände zugemüllt mit hinterbliebenem Müll oder Meeresbewohner dessen tägliche Nahrungsaufnahme Plastik umfasst. Das sind Bilder im Kopf die sehen wir nicht zum ersten Mal. Auch unsere Medien und Tageszeitungen sind voll damit. Schlagzeilen über die Vermüllung der Ozeane prägen Tagesszeitungen als auch Social Media Kanäle. Bei solchen Artiklen sind wir oft schockiert und es stellt sich die Frage: ,,Was habe ich damit zu tun?“
Das Problem scheint weit entfernt denn wir schmeißen unseren Müll ja selbst nicht einfach ins Meer, also wie kommt er dort an?
Fangen wir von vorne an: Plastik wir im Alltag umgangssprachlich für Polymere verwendet. Polymere sind Makromoleküle, welche durch Polymerisation aus Monomoren bestehen. Monomere haben die Eigenschaft entweder mindestens eine Doppelbindung oder zwei funktionelle Gruppen zu besitzen. Dabei unterscheidet man in natürliche und synthetische Polymere. Beispiel für natürliche sind Bernsteinsäure oder Cellulose, synthetische werden meist aus Erdöl gewonnen und da gibt es viele die auch im Alltag bekannt sind, beispielsweise Polystyrol oder Polyethylentherephtalat (PET). Nach dieser Definition gibt also ein weites Spektrum. Bei der Vermüllung konzentrieren wir uns auf die synthetischen beziehungsweise halbsynthetischen Kunststoffe.
Dabei klassifiziert man in drei Kategorien: Thermoplaste, Elastomere und Duroplasten. Diese nehmen am Vernetzungsgrad mit der Aufzählung zu uns sind somit stärker verzweigt und lassen sich nicht schmelzen, sondern zersetzen sich und somit können Duroplasten so gut wie garnicht recycelt werden. Thermoplasten hingegen lassen sich gut durch einschmelzen recyclen.
Kunststoffe sind aber nicht nur schlecht für die Umwelt sondern auch gesundheitsschädlich. Der Weichmacher Bispehnol A befinet sich in Polycarbonaten und Epoxidharzen, diese befinden sich wiederum in Geschirr, Farben , Lacken, Klebstoffe und Obstverpackungen. Das Problem ist dass BPA direkt über Hautkontakt oder Speichel in den Körper dringt und dort für Hormonschädigungen sorgt, so wird die Fortpflanzung als auch die sexuelle Entwicklung gestört.
Polystyrol enthält Benzol und dieses ist nachweislich krebserregend, Polystyrol findet ihren Gebrauch in Styropor, Eierkartons, Plastik-Besteck und Einweg-Verpackungen.
PET ist Bestandteil unserer Plastikflaschen, dieser setzte bei Wärme Acetaldehyd frei und auch dieses Molekül ist nachweislich krebserregend als auch mutagen, da dieses leicht Verbindungen mit der DANN aufgrund der Molekülstruktur eingeht.
Wie gelangen diese gefährliche Kunststoffe in die Umwelt?
- Mikroplastik welches sich in Kosmetika und Duschgel befindet gelangt über das Abwasser in Kläranlagen und verbleibt im Klärschlamm welcher wiederum als organischer Dünger verwendet wird.
- Zigarettenkippen auf Straßen gelangen durch Verwehungen und Verspülungen in den nächsten Bach welcher in einem Fluss mündet welcher im Meer mündet
- Kleidungsstücke verlieren bei jedem einzelnen Waschgang synthetische Fasern, welche wiederum im Abwasser landen.
- DE exportiert zu 50% Müll nach Asien wo der Verbleib unklar ist.
2018 wurde eine Umweltstrategie entwickelt, bisher wurde noch kein Gesetz durchgesetzt und Pläne werden immer wieder verworfen.
Es liegt also an uns selbst etwas gegen die Vermüllung zu tun und da gibt es viele Ansätze. Aber es gilt das Motto: Verzicht ist besser als Recyceln- das tut auch dem Geldbeutel gut.
Beispiel auf Plastik zu verzichten sind: Kernseife/ Hausmittel statt Chemikalien benutzen, Jutebeutel statt Einwegtüten, weniger Verpackungsmüll, auf Alternativen ohne Plastik umsteigen…
Auch auf dem Staufenhaus kann man anfangen, wenn man seinen Beitrag zu einer sauberen Welt beitragen möchte.
Autor: BB Joana