Veganismus in Deutschland – Was wäre, wenn wir alle vegan leben?

Im Burschenvortrag unserer BB Bambi erfuhren wir, dass die Zahl der Veganer und Veganerinnen in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Im Jahr 2022 ernährten sich 7,9 Millionen Menschen vegetarisch und 2,6 Millionen Menschen vegan. Der Trend zum Veganismus zeigt sich auch in Supermärkten und Restaurants. Viele Ersatzprodukte für tierische Lebensmittel haben ihren Weg in die Regale und vegane Gerichte auf die Speisekarten gefunden. Die Gründe für den Fleischverzicht sind dabei vielfältig: Ältere Menschen und Männer sehen vor allem die positiven gesundheitlichen Aspekte. Außerdem spielt das Umweltbewusstsein vor allem bei der jüngeren Generation eine große Rolle. Das Tierwohl liegt vor allem dem weiblichen Geschlecht am Herzen. Dieser Punkt ist bei Veganismus sehr entscheidend. Es ist vor allem der ethische Aspekt, der Veganismus zu mehr als einer Ernährungsform macht.

Mal angenommen, alle Menschen würden sich vegan ernähren. Wie würde diese Welt aussehen? Wie steht es um unsere Gesundheit und das Klima? Diese Fragen sollen näher beleuchtet werden.

Zunächst wird ein Blick auf den (Leistungs-)Sport geworfen: Veganer bekommen häufig zu hören, dass sie zu wenig Protein zu sich nehmen würden und deshalb z.B. der Muskelaufbau behindert oder die Leistungsfähigkeit durch eine Mangelernährung eingeschränkt sei. Tatsächlich gibt es zahlreiche Profisportler, wie zum Beispiel den ehemals stärksten Mann Deutschlands, Patrik Baboumian, die sich vegan ernähren. Das zeigt sehr deutlich, dass die Vorwürfe nicht zwingend zutreffen. Sich vegan ernährende Sportler haben gemeinsam, dass sie von kürzeren Regenerationszeiten, einer geringeren Anfälligkeit für Verletzungen, einem besseren Schlaf und einer insgesamt höheren Leistungsfähigkeit berichten. Es ist also möglich, sportliche Erfolge zu erzielen. Wichtig ist, sich mit der Ernährung auseinanderzusetzen, doch das sollte unabhängig von der Ernährungsform geschehen. Dennoch handelt es sich hier ausschließlich um Erfahrungsberichte, die noch nicht durch Studien belegt werden konnten.

Welche Auswirkungen hat eine vegane Ernährungsweise auf die Gesundheit? Sich vegan ernährende Personen sind in der Regel schlanker und haben einen geringeren Blutdruck. Das Risiko einer Typ-2-Diabetes Erkrankung sowie einer Herzkreislauferkrankung wird deutlich gesenkt. Selbst das Krebsrisiko ist bei Veganer*innen geringer. Bei all diesen Tendenzen sind allgemeine Lebensstilfaktoren rausgerechnet, so dass nur der Einfluss der Ernährung untersucht wurde. Diese Tendenzen sind nicht nur gut für jeden Einzelnen, sondern entlasten ebenfalls das Gesundheitswesen. Dennoch gilt auch hier, dass eine gute Informationsgrundlage unabdingbar ist. Andernfalls besteht das Risiko einer Mangelernährung. Doch auch ohne Nahrungsergänzungsmittel kann dem durch angereicherte Lebensmittel und einen ausgewogenen Ernährungsplan entgegengewirkt werden.

Die Auswirkungen auf das Klima sind in diesem Szenario enorm. Eine vegane Ernährung ist die effektivste Alltagsmethode in Deutschland zur Reduzierung von Emissionen. Ein Drittel der weltweiten Emissionen sind auf die Ernährung zurückzuführen. Die Hälfte der in der Landwirtschaft entstehenden Emissionen sind auf die Nutztierhaltung zurückzuführen. Das ist mehr als der weltweite Automobil- und Flugverkehr verursacht. Durch eine weltweite vegane Ernährungsweise könnten ein Viertel aller Emissionen eingespart werden und eine Fläche in der Größe des afrikanischen Kontinents würde frei werden. Darin steckt ein enormes Potential.

In Deutschland und ähnlichen Ländern hätte dieses Szenario sehr viele positive Aspekte. In Entwicklungsländern sieht die Situation anders aus. Dort würde der Wasserverbrauch durch den vermehrten Anbau an Obst und Gemüse steigen. Hinzu kommt, dass hier eine Mangelernährung aufgrund der mangelnden, durch die Armut sowie durch die geringere Bildung bedingte, Informationsgrundlage wahrscheinlicher ist. Daneben würde durch das Fehlen der Nutztierhaltung sich die Armut weiter verstärken.

Insgesamt handelt es sich um ein sehr unwahrscheinliches Szenario, das nicht nur positive Seiten hat. Dennoch ist es wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und den Konsum tierischer Lebensmittel zu reduzieren. Das hat sowohl auf die Gesundheit als auch auf das Klima positive Einflüsse.

Autorin: Bambi

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