Staufia Aktivitas in Corona-Quarantäne

Nach ein paar schönen Tagen am leider schneearmen Bauschullauf in Jungholz entschied sich unsere Fahrgemeinschaft, bestehend aus BB Ginderella, BB Bäm, BB Mikey, BB Randy und dem Fux Vincent einen Tag früher als geplant abzureisen, da das Land Tirol als akutes Risikogebiet deklariert wurde, alle Österreichischen Hotels am folgenden Tag schließen mussten und mit überfüllten Autobahnen zu rechnen war. Nachdem wir die Grenze nach Deutschland passierten, wurde durch Autobahnschilder kommuniziert was die nächsten Wochen auf uns zukommen wird: „Zwei Wochen häusliche Quarantäne für Reiserückkehrer“. So haben wir direkt nach Ankunft unser Haus M39 zur Quarantänezone erklärt.

Um uns gegenseitig zu schützen haben wir die Hygienemaßnahmen vom Robert Koch Institut ernst genommen, Abstand voneinander gehalten, Desinfektionsmittel in den Gemeinschaftsräumen aufgestellt und regelmäßig die Türklinken etc. gereinigt.

Glücklicherweise mussten wir uns um unsere Versorgung wenig Sorgen machen. Einige Bundesbrüder die nicht an der Skiausfahrt teilnahmen und somit nicht von der häuslichen Quarantäneverordnung betroffen waren, kümmerten sich gut um uns. Als Übergabeort für die Einkäufe und die blauen Zauberwürfel wurde der Rosenbogen zwischen den Häusern ausgewählt, damit sich die Helfer keinem Risiko aussetzen.

Die Quarantäne hat mit wundervollem Wetter gestartet, wir konnten fast jeden Tag vor M39 sitzen und die Sonne genießen. Es tat allen gut nicht nur im Haus eigesperrt zu sein.

Wir haben das Wetter ausgenutzt, regelmäßig gegrillt und die Zeit gemeinsam genossen.

Um dem Durst gegenzuarbeiten wurde sich auch ein paar Male vor dem Balkon M41 eingefunden um eine sogenannte „Balkonstafette“ gegen unsere BBBB aus M41 zu trinken. So wurden die Hygienevorschriften eingehalten und der Durst gestillt.

In der gleichen Zeit wurde auch die Busspur in der Mülbergerstraße ausgebaut. Da Bäm sehr interessiert am Straßenbau war, wurde mit den Bauarbeitern einen Deal ausgemacht: „Er darf ein paar Minuten mit dem Brenner die Straßenmarkierungen entfernen und im Gegenzug gibt es ein kühles Bier für die Bauarbeiter.“ Praktisch eine Win-Win Situation! Auf Grund der Hitze konnten die Bauarbeiter natürlich nicht wiederstehen und mussten das Angebot annehmen.

Neben dem täglichen Sonnenbade mussten wir uns natürlich noch andere Aktivitäten gegen die Langeweile einfallen lassen.

So haben wir uns zusammen aus dem Haus getraut und einen kleinen Spaziergang in der Nähe des Jägerhauses gemacht. Die frische Luft und der schöne Ausblick waren für alle eine willkommene Abwechslung.

Unser Quarantänealltag war ansonsten leider nicht sehr aufregend, neben dem regelmäßigen gemeinsamen kochen und den Filmabenden hatten wir immer noch Zeit im Überfluss.

Durch überschüssige Zeit wird man bekanntlich kreativ, so hat dann auch unser BB Ginderella zu Ihrer Leidenschaft fürs Haare schneiden gefunden. Durch intensive Studie einiger Youtube-Videos und ihrem ersten Model, Vincent, stand der Karriere nichts mehr im Wege.

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, der Kopf wurde auf optimistische 3mm geschert, bekanntlich die perfekte Corona Frisur!

Um die Gemeinschaft zu fördern haben wir regelmäßige Spielenachmittage/ -abende veranstaltet mit UNO, Mäxle, Computerspielen, Kings Cup und vielen anderen Gemeinschaftsspielen. Gemäß dem Motto „Support your Locals“ wollten wir natürlich unsere Kneipkasse in dieser schwierigen Zeit unterstützen, weswegen von Zeit zu Zeit der ein oder andere Kasten Flüssignahrung verzehrt wurde. So hatten wir regelmäßig feucht fröhliche Abende an denen natürlich auch ein paar Canti gesungen wurden.

Am letzten Tag unserer einreisebedingten zweiwöchigen Quarantänezeit, wurde Randy telefonisch vom Gesundheitsamt über sein positives Covid-19 Testergebnis informiert. Das bedeutete zwei weitere Wochen häusliche Quarantäne für alle. Das war natürlich ein Schlag ins Gesicht, da einige schon ihre Heimreise zum Osterfest geplant hatten.

Das positive Testergebnis kam überraschend, zu diesem Zeitpunkt ging es mir, abgesehen von einer leichten Erkältung und den Urlaubsnachwirkungen, ganz gut. Vom Esslinger Gesundheitsamt wurde mir telefonisch und schriftlich mitgeteilt, dass ich ein Krankheitstagebuch mit täglichen Informationen zu Symptomen und Körpertemperatur führen soll, welches ich ihnen abschließend zuschicken musste. Glücklicherweise hatte ich in der gesamten Zeit keine erhöhte Temperatur. Seit dem Testergebnis nahmen die Anderen noch mehr Abstand von mir. Ich habe nicht mehr beim Kochen mitgeholfen und bekam das Essen auf mein Zimmer. Wenn ich dann doch wieder an der Gemeinschaftlichen Runde in der Küche teilnehmen wollte, wurde mir nahegelegt Handschuhe und Maske zu tragen um die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Infektion zu minimieren. Nach einigen Tagen setzten dann typische Krankheitssymptome wie starke Kopf- und Gliederschmerzen ein und kurz darauf verlor ich den Geschmackssinn für etwa sieben Tage, was für mich persönlich das schwerwiegendste Problem war. Krank und abgekapselt von anderen Menschen in seinen vier Wänden zu verbringen ist die eine Sache, aber wenn einem zusätzlich der Geschmacksgenuss genommen wird, gestaltet es sich zunehmend schwieriger seine Stimmung hochzuhalten. In dieser Zeit habe ich die Selbstverständlichkeit des Geschmacksinns wieder schätzen gelernt. Die Krankheitsphase ging etwas länger als erwartet, aber ich bin froh, dass es mich nicht schwerer getroffen hat.

Die Corona-Zeit ist für viele eine schwere Zeit, auch für uns war es eine Herausforderung 4 Wochen auf engstem Raum auszukommen. Man musste Kompromisse eingehen und vielleicht auch mal einstecken, doch im Endeffekt war jeder mehr als glücklich, dass er diese 4 Wochen nicht alleine in seinem Zimmer verbringen musste, sondern die Zeit mit seinen Bundesbrüdern verbringen konnte und viele gute Erinnerungen mitnehmen konnte. Im Endeffekt konnten wir durch die gemeinsame Quarantäne unsere Freundschaft und den Zusammenhalt in der Staufia stärken.

Zum Abschluss wollen wir noch ein herzliches Dankeschön sagen, an alle die uns in dieser Zeit geholfen haben. Ihr habt uns das Leben sehr erleichtert!

 

Bleibt Gesund!

BB Mikey und BB Randy

Schreibe einen Kommentar