Sanierung der Stützmauern der Staufen-Häuser: Ein Rück- und Ausblick

Unsere Staufia blickt auf eine lange Tradition zurück – und mit ihr die beiden Häuser in der Mülbergerstraße 39 und 41. Doch neben studentischem Leben und Verbindungsalltag bedürfen auch die Gebäude selbst beständiger Pflege. Ein besonderes Kapitel in der jüngeren Geschichte der Häuser ist die Sanierung der Stützmauer in M 41, die in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder Herausforderungen mit sich brachte.

Bereits im Frühjahr 2004 machten sich einige Staufen an die Arbeit, um die Stützmauer instand zu setzen. Vom 14. April bis zum 22. Juni wurde unter fachkundiger Anleitung eines Verwandten von AH Perikles, einem Gipser, die Mauer abgestrahlt, ausgebessert und gestrichen. Der Aufwand belief sich auf etwa 100 Stunden – ein beeindruckendes Beispiel für den Arbeits-Einsatz unserer  Verbindungsmitglieder.

Doch wie es bei Bauten am Hang oft der Fall ist, zeigte sich mit den Jahren, dass Feuchtigkeit ein hartnäckiger Gegner ist. Die Stützmauer, über Jahrzehnte von Wasser aus dem Hang durchdrungen, blieb ein Sanierungsthema.
Im Jahr 2020 nahm BB Knips die Sache erneut in die Hand und holte ein professionelles Angebot ein. Vorgesehen war eine umfassende Abdichtung mittels Injektion von Hydrostrukturharz – eine technisch anspruchsvolle Maßnahme, die mit etwa 30.000 € veranschlagt war. Eine Summe, die die verfügbaren Mittel der Staufia aber bei Weitem überstieg. Aus finanziellen Gründen haben wir uns deshalb gegen die aufwendige Injektion und stattdessen für eine pragmatischere Lösung: eine Erneuerung des Putzes entschieden.

Nach weiteren Jahren der Beobachtung und Planung stand im Herbst 2024 nun die Mauer-Sanierung an. Ein Angebot der Firma Manfred Schmid GmbH vom 6. März 2024 sah Arbeiten für etwa 13.500 € vor, wobei die Arbeitskosten für das Entfernen des alten Putzes auf rund 30 Stunden (ca. 2.000 €) geschätzt wurden. Die Frage nach einer möglichen Kostenminderung durch Eigenleistung wurde von der Firma akzeptiert. Das Unternehmen war uns kein Unbekannter: Sie hatte bereits in der Vergangenheit Arbeiten im Saal, am Außenputz und am Wintergarten durchgeführt.

Während der Gartenputzete im Oktober 2024 wurde nun der alte Putz von den Aktiven mit 3 Bohrhämmern mit Meisseln abgeschlagen. Dabei gingen an manchen Stellen ganze Mauerteile mit ab – so porös und wenig haftend war das Mauerwerk. An anderen Stellen wiederum bekam man den Putz nur zentimeterweise weg, was das Ganze Vorhaben recht mühsam machte. AH Rösti, AH Knips und andere Bundesbrüder halfen in den folgenden Tagen bei den Feinarbeiten. Die Firma Schmid übernahm schließlich die Entsorgung des alten Putzmaterials,

Die eigentlichen Sanierungsarbeiten durch die Firma Schmid begannen im November und Dezember 2024. Allerdings sorgte Frostwetter für Verzögerungen, da ja mit Wasser gearbeitet werden musste und dies bei Minustemperaturen nicht möglich ist. Weil die Staufia zu diesem Zeitpunkt keine dringende Terminbindung hatte und die vorhandenen finanziellen Mittel nur begrenzt verfügbar waren, wurde die Arbeit ohne Zeitdruck erst bei besseren Außentemperaturen fortgesetzt.

AH Schmetter schlug vor, zusätzlich eine Blechverwahrung auf der Mauerkrone anzubringen, um das Regenwasser abzuhalten. Doch da dies nicht die primäre Ursache für die Feuchtigkeitsprobleme sei, wie ein von AHP Pneu hinzugezogener Fachmann meinte, haben wir davon abgesehen. Er versicherte, die schädliche Nässe dringe nicht von oben, sondern durch die Mauer seitlich ein – das sei ein typisches Problem bei Stützmauern in Hanglage.
Ein folgerichtige Aspekt der Sanierung war in diesem Zusammenhang der Verzicht auf einen abschließenden Anstrich des sanierten Mauerwerks. Die Firma Schmid riet davon ab, da eine Beschichtung die Durchlässigkeit der Mauer für Feuchtigkeit beeinträchtigen und somit die Haltbarkeit des Putzes verringern würde. Stattdessen blieb die Mauer im Rohzustand, um eine natürliche Feuchtigkeitsregulierung zu ermöglichen.
Die Abbildungen zeigen, dass unsere Staufenhäuser nun auch von der Mülbergerstraße aus selbst ohne Farbanstrich wieder einen ordentlichen Anblick machen.

Die Geschichte der Stützmauer zeigt, dass Gebäudeunterhalt kein einmaliger Akt, sondern ein kontinuierlicher Prozess ist. Von der Eigeninitiative 2004 bis hin zur professionellen Sanierung 2024 durch die Firma Schmid – jedes Mal wurde aus Erfahrungen gelernt und die beste Lösung gesucht. Aktuell (Stand April 2025) steht die endgültige Abnahme und Rechnungsstellung noch aus. Doch eines ist sicher: Die Staufen haben auch in dieser Hinsicht bewiesen, dass sie nicht nur feiern, sondern auch anpacken können – im wahrsten Sinne des Wortes.

Wir danken allen beteiligten Bundesbrüdern und der Firma Schmid für ihren Einsatz!

Autoren: AH Knips und AH Remis

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