„Formel 1 – Spielplatz für Ingenieure“
Am Dienstagabend, dem 09.04.2019 kamen die Aktivitas und einige AHAH auf dem Staufenhaus zusammen, um den Burschenvortrag unseres BB Schmollis: „Formel 1 – Spielplatz für Ingenieure“ zu hören.
Formel-1-Entwicklung anhand der Lenkräder
Dabei standen die technischen Entwicklungen und Technologien im Vordergrund, welche nun seit knapp 70 Jahren auf den Rennstrecken eingesetzt und siegreich getestet wurden. Am Ende seines Vortrages ist er dann noch auf erfolgreiche/bekannte Ingenieure eingegangen und hat kurz ihre Lebensläufe vorgestellt. Er erzählte einleitend, warum er dieses Thema als Vortrag herausgesucht habe und in welchem Zusammenhang. “Ich bin nicht wie viele über ihren Vater zur Formel 1 gekommen, sondern eher durch Zufall, als ich 2012 zum Saisonstart in Australien den Fernseher eingeschaltet hatte und mir das Rennen angeschaut habe, weil mich die Taktik und Rennwagen interessiert haben. Davor waren es nur buntlackierte Autos, die im Kreis fahren. Aber seit diesem Rennen ist mein Interesse immer weiter gestiegen. Momentan informiere ich mich auch auf zahlreichen Internetseiten zu diesem Thema und anderen Motorsport-Veranstaltungen. Wie die 24h von Le Mans oder die 24h vom Nürburgring, DTM, MotoGP, Formel.
Die Formel 1 gibt es zwar offiziell erst ab 1950, aber davor gab es auch schon Rennen mit Verbrennungsmotoren (z.B. legendäre Silberpfeile von 1930er Mercedes und Auto-Union). Das Grundprinzip beruht ja darauf, mit technischer Unterstützung schneller zu sein als ein anderer. Und wenn man in die Römerzeit reist, findet man auch dort schon die römischen Wagenrennen mit Ben Hur. Dazu habe ich eineninteressanten Artikel in einer Zeitschrift gefunden und ein Video, das Michael Schumacher (erfolgreicher Formel1–Fahrer) bei einem sollen nachgestellten Wagenrennen zeigt. Dies wurde für den Kinofilm: „Asterix & Obelix – Bei den Olympischen Spielen“ (2008) produziert.
Die sieben Jahrzehnte der F1 haben mittlerweile auch 7 unterschiedliche Rennwagen hervorgebracht. Meist auch durch Regeländerungen, bei dem die Ingenieure wieder zum Umdenken gezwungen wurden. An der Karosserie ist dies gut zu erkennen, aber am deutlichsten sieht man die Entwicklung an den Lenkrädern – vom einfachen Holzlenkrad bis hin zum Multifunktionslenkrad mit eigener Graphikkarte und Display. Dabei wird auf verschiedene Konzepte eingegangen.
Wo wir auch schon beim Thema Elektronik wären. Die ersten Autos in den 50er hatten gar keine Elektronik, auch nicht die Motoren, da diese noch mit Vergaser liefen. Erst in den 60er Jahren hielt die elektronische Einspritzung / Motorsteuerung Einzug. Dies wurde soweit gesteigert, bis es Ende der 90er ein Verbot bzw. eine Reglementierung in diesem Bereich gab. Damals war sogar das Fahrwerk aktiv, d.h. die Fahrzeughöhe passte sich für jede Kurve auf den optimal programmierten Abstand an. Was bis heute erhalten blieb, war die halbautomatische Schaltung, bei der man nur noch am Lenkrad durch einen Hebel hoch– oder runter schaltet, was bedeutet, dassman die Hälfte der Runde nicht mehr einhändig fahren muss, da man nicht mehr die Hand vom Lenkrad nehmen muss, um zu schalten. Auch musste nicht mehr das Kupplungspedal betätigt werden und somit wird mit dem rechten Fuß beschleunigt und mit dem linken abgebremst.
Da ich mehr über die Technik berichten möchte und weniger über die Fahrer, da diese meist in den Medien und vor allem im Fernsehen zu sehen sind, werde ich über die Personen sprechen, die diese Fahrzeuge entwickelt haben.
Erfolgreichster Ingenieur: Adrian Newey
Design–Guru Adrian Newey erschuf in seiner seit 1988 währenden Formel-1-Karriere elf Autos, die WM-Titel einfuhren. Die Boliden, die er für Williams, McLaren und Red Bull auf das Zeichenbrett brachte, fuhren über 150 Grand-Prix-Siege ein.
Ross Brawn war in seiner Karriere maßgeblich an insgesamt 119 Grand-Prix-Siegen beteiligt und zeichnete sich zudem für den Gewinn von jeweils acht Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeistertiteln mitverantwortlich. Bekannt wurde er einem breiten Publikum in Deutschland vor allem durch seine Beteiligung an fast allen Erfolgen Michael Schumachers in der Formel 1 als technischer Direktor bei Benetton und Ferrari. Dabei fiel sein Name häufig im Zusammenhang mit strategischen Entscheidungen, die letztlich im Zusammenspiel mit Schumachers Fahrkönnen ausschlaggebend für Siege waren. Dieser Ruf trug ihm in der deutschen Berichterstattung den Spitznamen „Superhirn“ ein. 2009 übernahm er das Honda–F1–Team und gewann damit die WM, anschließend verkaufte er die Mehrheitsanteile an Mercedes-Benz.
Enzo Ferrari war der Firmengründer von Ferrari. Dies ist auch das einzige Team, das seit Beginn der Formel–1–WM in den 50er dabei ist. Damit kann man sagen, die Formel 1 ist Ferrari und Ferrari ist die Formel 1. Dadurch erhält Ferrari einen Bonus, wenn es um die Aufteilung der Preisgelder/Einnahmen geht. Außerdem verfolgte er die Philosophie, dass der Motor eines Rennwagens das Wichtigste überhaupt ist.”